Alles Gute
Rechenmonster

Collage Monster mit zaehlenden Haenden

Bild: www.iStock.com / sihuo0860371

Eine Universität ohne Computer? Was heute undenkbar scheint, ist in den 1950er Jahren noch normal. Doch an der späteren Technischen Universität München (TUM) arbeitet damals schon einer der ersten Großrechner Deutschlands. Mit der riesigen Maschine begründet der Nachrichtentechniker Hans Piloty die moderne Informationstechnik an den Münchner Hochschulen – obwohl er beim Bau noch mit großen Problemen kämpft.

Wie München zum IT-Hotspot wird

Es ist eine Pionierleistung in der Computertechnik: Nur wenige Jahre nach Erfindung der elektronischen Rechenmaschine stellt Hans Piloty 1956 den ersten Großrechner an der TUM fertig. Fünf Jahre lang baut der Professor zuvor mit einem Team aus Mathematik und Nachrichtentechnik an der Maschine. Die Konstruktion gelingt, obwohl sich Deutschland noch im Wiederaufbau befindet und Bauteile wie Röhren oder Dioden schwer zu beschaffen sind.

Die „PERM“ (Programmgesteuerte Elektronische Rechenanlage München) ist für einige Wochen sogar die schnellste Rechenanlage der Welt. Sie berechnet Überschallströmungen um Flugkörper und viele weitere wissenschaftliche Probleme. Und zugleich sammeln an ihr zahlreiche Studierende und Forschungsteams Erfahrungen in den aufkommenden Computerwissenschaften.

Auch weil so viele solcher Fachleute in München ihr Handwerk lernen, entwickelt sich die Stadt im Lauf der Jahre zu einem wichtigen IT-Standort. Und aus dem Großrechner entsteht letztlich das Leibniz-Rechenzentrum, das noch heute einen der leistungsstärksten Computer der Welt betreibt.

„Lassen wir zum Schluss die Phantasie ein wenig schweifen und die Frage ins Auge fassen, zu Leistungen welcher Art ein elektronischer Automat … gebracht werden kann, wenn man die Möglichkeiten der heutigen Technik besser ausnutzt, ohne Rücksicht auf einen besonderen Zweck. Ein solcher Automat würde zusätzlich etwa noch folgendes können: ‚Wahrnehmen‘, … ‚Handeln‘, … ‚Lernen‘.“

Hans Piloty, Professor für elektrische Messtechnik, 1955

Portrait Hans Piloty

Bild: © Repro Uli Benz / TUM

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